Wer kann unberührt bleiben beim Anblick der schrecklichen Bilder vom Leid der Menschen im Gazastreifen, von verzweifelten Familien, die durch diesen brutalen Überfall Angehörige verloren haben und sich um das Leben der Geiseln sorgen, die tagtäglich in den Medien gezeigt werden. Bilder waren schon immer ein beliebtes Propagandamittel - im Vietnam-Krieg, in den beiden Kriegen gegen den Irak, allerdings zensiert vom amerikanischen Militär, um nur einige Beispiele zu nennen. (S. Kampf mit den Bildern des Terrors, FAZ v. 20.11.2023). Die Hamas hatte die Bilder der Zerstörung des Gazastreifen "missbraucht", um die Welt gegen Israel aufzuwiegeln. (
Auf der ganzen Welt demonstrieren pro-palästinensische Sympathisanten gegen Israels Krieg im Gazastreifen und verurteilen die Tötung der Zivilbevölkerung. Einige sprechen sogar von Völkermord. Besonders in Deutschland ist dies unerträglich, wenn unsere jüdischen Mitbürgerinnen wieder Angst haben müssen und sich nicht mehr auf die Straßen trauen. Importierter Antisemitismus hin oder her, es gibt leider einen gewissen Prozentsatz der deutschen Bevölkerung, die mit dieser Gesinnung sympathisieren. (s. Beitrag v. ....)
Schlimm finde ich in die Äußerung „No climate justice on occupied land.“ Greta Thunbergs während einer Klimademonstration in Amsterdam. Friday for Future Deutschland distanzierte sich jedenfalls deutlich von der propalästinensischen Propaganda von Friday for Future in International. Dazu gehört auch sich mit der 100jährigen Geschichte Palästinas zu beschäftigen, besonders auch dem ermordeten Premierminister Yhitzak Rabin, der sich für den Frieden einsetze.....Zitate. Halbwissen kann auch gefährlich sein. (S. Beitrag ). Menschen in Israel, Menschen im Gazastreifen, im Westjordanland, Russland und der Ukraine und wo auch immer müssen sich nicht hassen. Sie sind Menschen wie wir alle.
Die USA und die EU auf der anderen Seite betonen stets, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung habe. Aber sie appellieren auch immer wieder die Verhältnismäßigkeit der Mittel, wenn es um das Leben von Zivilisten geht. Auch die EU forderte humanitäre Korridore im Namen der Menschlichkeit einzuwilligen, dem Israel zumindest teilweise zugestimmt hat (FAZ v. 26.10.2023) Die deutsche Politik verweist immer auf den Satz Angela Merkels die Sicherheit Israels sei Staatsräson. Gerade wir Deutschen müssen an der Seite Israels stehen, was Staatsräson auch immer bedeute. (S. die Rede von Robert Habeck)
Was Israels „Vergeltungskrieg“ betrifft, kann und will ich kein Urteil abgeben. Was ich jedoch glaube, ist, dass es weiterhin keinen Frieden geben wird, so lange nicht versucht wird zu verhandeln, um einem tragfähigen und langfristigen Frieden zwischen Israel und Palästina zu erreichen. Schließlich gehöre die Welt in den Augen Gottes allen Menschen (Eugen Drewermann).
Tatsache jedoch ist auch, dass eine Ausweitung des Krieges weiteres Leid verursachten wird. Das zu sagen müsste doch erlaubt sein. Jedenfalls bin ich nach wie vor der Überzeugung, dass nur Verhandlungen einem langanhalten Frieden führen kann, wie auch in der Ukraine, denn „das Böse bekämpft man nicht, wenn man selber noch böser wird, (Eugen Drewermann).
In seinem Artikel „Jemand kommt ins Haus“ berichtet Konrad Schuler von drei Familien, die den Überfall der Hamas erlebten, und dennoch die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben und an Versöhnung glauben.
Batsheva Yahalomi Cohemit, mit zwei ihrer Kindern überlebte.. Ihr Mann und ihr Sohn Eitan befinden sich Geiselhaft. Avihai Brodutch hatte nicht so viel Glück. Er bekam eine Textbotschaft von seiner Frau „Jemand kommt ins Haus“. Es wurden keine Toten gefunden. Er hoffe, dass sie und seine drei Kinder noch lebten.
Gilad Korngold hat das Drama ausschließlich über sein Handy erlebt. Auch er bangt um das Leben seiner Familie.
Brodutch möchte, wie so viele Menschen in Israel, dass die Geiseln unversehrt zurückkommen. Er wünsche sich ebenso, dass man an diesem Punkt in der jüdischen und israelischen Geschichte einen Schritt vorwärts machen könne und auf Frieden setzen, auf beiden Seiten, obwohl entsetzliche Dinge auf israelischem Boden geschehen sind, die nie vergessen werden können. "Ich wünschte, sie könnten zum Frieden führen, sodass ein Zusammenleben möglich wird.“ Auf beiden Seiten kämen Kinder ums Leben, er wolle niemanden beschuldigen, „auch nicht das palästinensische Volk“. Aber eines sei klar: „Dieser Konflikt wird nie aufhören, wenn wir uns immer nur gegenseitig angreifen". (Schuler, „Jemand kommt ins Haus“ FAZ v. 16.11.2023)
Insofern ist es eine gute wirklich Nachricht, die einen hoffen lässt. Nur durch Vergebung ist Frieden möglich. Denn Hass führt zu mehr Hass, Gewalt zu immer mehr Gewalt. Und letztlich sind wir allen Menschen.
Friedensbotschaft von Eugen Drewermann
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