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Chris Griesshaber

"Time is only a kind of Space.” (H.G. Wells) Geschichte der Science-Fiction. Sci-Fi meets Science I/2

Aktualisiert: 7. Dez.

"Science fiction is any idea that occurs in the head and doesn’t exist yet, but soon will, and will change everything for everybody, and nothing will ever be the same again. As soon as you have an idea that changes some small part of the world you are writing science fiction. It is always the art of the possible, never the impossible". ( Rad Bradbury)


"Anything capable of being imagined will one day be made reality" (Jules Verne)


Der Franzose Jules Verne (1828-1905) gilt bis heute bekannt als einer der ersten Schriftsteller, der neue wissenschaftliche Erkenntnisse und technogische Erkenntnisse als Grundlage für seine Fantasie- und Abenteuergeschichte verwandte, z.B. "Reise um die Erden in 80 Tagen" (1872). De Roman wurde mehrmals verfilmt (Im Jahre 1989 mit Piece Brosnon, 2022 mit David Tennent ).

Vernes Schauplätze liegen in der Tiefe des Ozeans (20 000 Leagues under the Seas) im Erdinneren ( Journey to the Center of the Earth) oder im Weltall (From the Earth to the Moon). Letzterer Roman inspirierte H.G. Well zu seiner Geschichte The First Men in the Moon (1901). Le Voyage dans la Lune (1902) von Georges Méliès gilt als der erste Filme über die Reise zum Mond.







Herbert George Wells zweite Großmeister der dieser neuen Gattung einer Zukunftsliteratur. Sein Roman The Island von Dr. Moreau (1889) handelt von einem Wissenschaftler, der auf einer einsamen Insel mit Hilfe der Vivisektion menschenähnliche hybride Wesen aus Tieren erzeugt. (Siehe Poor Things) Damit thematisierte Wells schon damals unterschiedliche Fragen, etwa der moralischen Verantwortung, die Frage nach menschlichen Identität oder über das Recht des Menschen in die Natur einzugreifen, wahrlich brandaktuelle Themen.


"Our true nationality is mankind" (H.G. Wells)

H.G Wells verfasste den The War of the Worlds zwischen 1895-1897. Veröffentlicht wurde zuerst als fortlaufende Serie. Erst 1898 erschien als Buch. Es ist Teil einer Reihe von Geschichten über den Konflikt der Menschheit mit einer außerirdischen Rasse. Die Handlung spielt auf Ereignisse in England des 19. Jahrhunderts, insbesondere auf Benjamin Disraelis Auffassung es gebe zwei Gruppieren - "The Rich and the Poor" (Vgl. Landow. G.P. Benjamin, 2019, Disraeli’s Sybil, or How to Reconnect the Two Nations), Es sei jedoch ebenso eine Kritik am Imperialismus und seiner moralischen Verantwortung. (4)

Sein wohl bekanntestes Werk ist die post-apokalyptische Novelle Time Machine (1895). Die Geschichte beginnt mit dem Bericht eines Wissenschaftlers, die mit Hilfe der vom ihm erfundenen Time Machine in durch die Zeit reisen möchte. Das Buch wurde 1960 mit Rod Taylor zum ersten Mal verfilmt.

Am Anfang seiner post-apokalyptischen Novelle Time Machine (1895, verfilmt 1960 mit Rod Taylor) erzählt Wissenschaftler, genannt der Time Traveler, in Anwesenheit mehrerer Gäste von seiner Erfindung einer Zeitmaschine. Mir dieser gedenke er durch die Zeit zu reisen. Nach ca. einer Woche kehrt er zurück und berichtet den Anwesenden von seiner Erlebnissen. Er sei ins Jahr 802,701 gereist und habe das Volk der Eloi kennengelernt. Allerdings kommt er zu der Erkenntnis, dass sich mit den Eloi und ihrer Lebensweise die Menschheit ihrem Ende entgegengeht - "humanity upon a wane"). Wie die Sonne untergeht, geht auch die Menschheit unter. "Tthe ruddy sunset set me thinking of the sunset of mankind". Zum ersten Mal sei ihm bewusst geworden, dass alle Träume und sozialem Bemühungen - "social efforts in which we at present are engaged" - sei die logische Konsequenz davon - "the harvest was what I saw! ". Alle Anstrengungen, die Lebensbedingungen zu verbessern, sei nur darauf ausgelegt gewesen, die Natur zu besiegen ("conquest of nature"). Die einstige Stärke unserer Zivilisation ist zur Schwäche geworden. “Under the new conditions of perfect comfort and security, that restless energy, that with us is strength, would become weakness.

Alle Anstrengungen ide Lebensbedingungen zu verbessern, sei nur darauf ausgelegt gewesen die Natur zu besiegen ("conquest of nature"). Die einstige Stärke unserer Zivilisation sei zur Schwäche geworden. “Under the new conditions of perfect comfort and security, that restless energy, that with us is strength, would become weakness. (39)

Der Time Traveler entdeckt eine zweite Rasse in dieser Welt. Die kannibalischen Morlocks leben im Untergrund: “Plainly, this second species of Man was subterranean". (58), im Gegensatz zu den eher naiven und kindlichen Eloi, die an der Oberfläche leben.

Die Morlocks stehen für eine Aristokratie, "...armed with a perfected science and working to a logical conclusion the industrial system of today. Its triumph had not been simply a triumph over Nature, but a triumph over Nature and the fellow-man. Sie seien "inhumane" and "malign" - eine perfekte Symbiose - die Morlocks arbeiten und betrachten die Eloi als Schlachtvieh, ein schreckliches Symbol für die vom Kapitalismus ausgebeutete Arbeiter während der Industrial Revolution. "The opposition of Eloi and Morlocks can be interpreted in terms of the latenineteenth-century class-struggle" (Bergonzi, zit in: (Suerbaum. Broich, Borgmeier, 50) .(6) 


"Science Fiction encourages us to explore….all the futures, good an bad, that the human mind can envision" (Marion Zimmer Bradley)


Das gilt insbesondere für die beiden wichtigsten Utopien bzw. Dystopien des 20. Jahrhunderts. Sie sind Science-Fiction, weil sie in in der Zukunft oder einer anderer Welt angesiedelt, oder einer parallelen Zeit spielen, ähnlich der Netflix Serie Man of the High Castle, basierend auf dem Roman des Science-Fiction Autors Philipp K. Dick. Sie sind Dystopien, weil beide Werke eine totalitäre Gesellschaft zeige, die die Individualität und Freiheit des Menschen einschränkt, manipuliert und unterdrückt. Es sind zum einen Brave New World (1932) von Aldous Huxley, zum anderen George Orwells Vision einer total überwachten und kontrollierten Gesellschaft, mit Krieg, Folter und Unterdrückung. Beide Werke sind heute Aktueller denn je. Dazu mehr in Sci-Fi meets Science, Teil I/3

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Anmerkungen 2. Es war letztlich die Eisenbahn, die die Eroberung des sogenannten "Wilden Westen" und damit den den Untergang der indigenen Urbevölkerung ermöglichte. Mit dem Zusammenschluss der Estern and Eastern Pacific Railroad galt die Frontier (Frederick Jackson Turner) als "geschlossen. Die USA war im Begriff sich von einer Agrargesellschaft in einen modernden Industriestaat zu verwandeln. Der dritte Teil der Planet der Affen Trilogie Planet of the Apes: Survival (2017) thematisiert die Flucht und Vertreibung der Affen durch die Menschen. Der Film endet mit dem Blick ins Gelobte Land. Ihr Anführer Caesar wird wie Moses das Land nicht mehr betreten. Am Ende stirbt er.. Damit erinnert einerseits an die Exoduserfahrung des Volkes Israels, andererseits thematisiert er gleichzeitig die Vertreibung und Vernichtung Native Americans von ihren Land, gemäß der Ideologie des "Manifest Destiny.

Sie müssen der Advanced Guard of Civilisation weichen und untergehen. Auch Filme wie Disneys Pocahontas  oder der moderne Versionen in den Avatar-Filmen Aufbruch nach Pandora , Avatar 2: The Way of the Water und Avatar 3: The Seed Bearer: (erscheint Dezember 2025). Sie beziehen sich auf das gleiche Thema.


3. Hugo Gernback.  Aldiss, B.W., Der Milliarden Jahre Traum, 151. Hugo Gernsback, „The Father of Science-Fiction” , war es, der denn Begriff Science Fiction zum ersten Mal benutze. Er gründete mit Astounding (1930) das erste Science-Fiction Magazin überhaupt.  Sein Nachfolger John W. Campbell änderte das ursprüngliche Konzept des Magazins. Er sah SF als ein naturwissenschaftlichen Labor in einer literarische Form . Sie sollte sich mit mit den Auswirkungen zukünftiger Technik auf das Leben der Menschheit beschäftigen, was sie bis heute tut:

4. "Es gibt ein unausrottbares Mißverständnis zwischen dem modernen Arbeitgeber und dem modernen Arbeitnehmer", sagte der Arbeiterführer, und er sprach mit einem breiten Akzent, der vor ihm und dem Bischof und jedem anderen völlig verbarg, daß er bei weitem der belesenste Mann der ganzen Gesellschaft war. »Disraeli nannte sie die zwei Nationen, aber das ist lange her. Heute sind es zwei verschiedene Rassen. Die Maschinen haben sie dazu gemacht ... Wir werden uns ein wenig mehr Bildung besorgen, und dann kommen wir ohne euch aus. Wir fordern alles, was wir bekommen können, und wenn wir das haben, werden wir kurz Atem holen und mehr fordern. Wir sind die Morlocks, die aus der Tiefe emporsteigen". (Ebd.) Wells, zit.: in Die Handlung beider Werke - Time Machine  & The War of the Worlds Romans ist immer wieder unterschiedlich interpretiert Auffassungen. Er sei ein Kommentar des Autors über die Evolutionstheorie oder eine Kritik am Imperialismus und seiner moralischen Rechtfertigung in seiner Zeit. Zur Inhaltsangabe und Interpretation siehe Britannica.com.

5. Zu den bedeutenden Filme zum Thema gehören einmal Terminator-Reihe (Terminator 1 1985), zum anderen die Back to Future Filme. Letztere sind sehr unterhaltsam, mit zahlreichen komische Szenen. Das dahinterliegende wissenschaftliche Problem wird als das Zwillings- oder Großvaterparadoxon bezeichnet, basieren auf Einsteins spezieller Relativitätstheorie. (Vgl. dazu planet wissen v. 12.02.2020). Wie verändert sich die Zukunft, wenn der Mensch in die Vergangenheit eingreift? Angeblich sei einem Wissenschaftler gelungen das Problem zu lösen. Vgl. Zeitreisen ohne kausale Paradoxa möglich, Oktober 2020; 2023; Nadja Podbregar, Zeitreisen ohne Paradox möglich , 2020. Schesswendter, Zeitreisen: Physikstudent gelingt es, das Großvaterparadoxon mathematisch aufzulösen . Science meets Science-Fiction. Mehr dazu an anderer Stelle.


6. Mitunter wird darauf hingewiesen, dass Wells sich auf die Auffassung Benjamin Disraeli von den "Two Nations" beziehe.

7. Neuere Filme über die Begegnung der Menschen mit einer außerirdischen Rasse sind  der Blockbuster Independence Day (1996), die Neuverfilmung von War of the Warlds (2005) mit Tom Cruise, und die Serie der Alien Filme mit Siguerne Weaver, nicht zu vergessen natürlich ET - Der Außerirdische  (1982) von Steven Spielberg. Daneben gibt es einige TV-Comedies wie Alf oder Mork vom Ork mit dem jungen Robin Williams. Zu den positiven Beispielen zählen über das First Contact  Thema sind u.a. Arrival (2016) oder Close Encounters of the Third Kind, ebenso von Steven Spielberg.

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