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Lange Fassung "Data - der menschliche Archetypus". Lessons from Star Trek. Sci-fi meets Science II.2.5.

1. Einführung: Philosophische und theologische Anthropologie

Was ist der Mensch und was macht uns menschlich? Von Anfang an haben Mythologie und Religion Antworten auf die Fragen nach dem Grund unserer Existenz gegeben.(nformationen dazu auf Schöpfungsgeschichten der Menschheit, mdr Wissen). Seit der antiken griechischen Philosophie (Platon, Aristoteles u.a) ist die Frage nach dem Wesen des Menschen in der Geschichte der philosophischen Anthropologie. (Dazu: Julian Nida Rümelin über philosophische Anthropologie).

Mit dem Beginn der Neuzeit hat sich das Bild vom Menschen dramatisch gewandelt, verursacht von drei Kränkungen (Sigmund Freud, der kosmlogische, der biologischen und der pschologsichen. Wird mit den Fortschritten in der KI, Computertechnolgie und Robotik dem Menschen eine weitere Krankung zugefügt? Stehen wir an der Schwelle zu technologischen silikonbasierten Evolution? Sind wir einzigartig? (Vgl. Brooks, Specialness,159-171), oder nicht? (Vgl. ebd., not special, 175-196). 

Bereits 1748 beschreibt Julien Offray de La Mettrie in seiner  L’Homme-Machine als eine biologische Maschine, die sich selbst steuert. Ist der Mensch nicht auch ein künstliches Wesen, geprägt von seiner Umgebung? (Fritsch, Lindwedel, Schärtl, 24) Einige Wissenschaftler sehen es ähnlich. So funktioniere der Körper nach dem bestimmten festgelegten Regeln. Die Optimierung unseres Körpers scheint weiter fortgeschritten zu sein als die unseres Gehirn. "We are machines", behauptet Rodney Brooks (Rodney Brooks, 2003,173) : Machen uns künstliche Hauttransplanationen, künstliche Hüftgelenke,

Herzschrittmacher, Prothesen, Exoskelette bereits zu Cyborgs? (Weitere Informationen dazu sie Gammel, St. 2010, Narrative Elemente in Gegenwärtigen Visionen von der Verbesserung des Menschen im Kontext konvergierender Technologien, 209-234; Podcast Lanz & Precht: Künstliche Intelligenz: Macht der Mensch sich überflüssig?".

Ray Kurzweil geht davon aus, dass die maschinelle Intelligenz die menschliche Intelligenz bei weitem übertreffen wird. Der nächste Schritte wäre die Vereinigung unserer Spezies mir der Computertechnologie. (Kurzweil, 2016,388, 392). Laut dem Physiker Michio Kaku werden wir Menschen göttergleich werden (Vgl. M. Kaku, 2014, ) und Maschinen nicht Lehm, sondern Stahl und Silizium Leben ein". (Ebd. 105).


"We know what we are, but know not what we may be". (Hamlet)

Glaubt man Helmut Ramge die Befürchtung von künstlich intelligente Systeme unterjocht zu werden, unbegründet (Vgl. Ramge, 2022, 25, im Gegensatz zu Filmen wie Terminator oder Matrix gezeigt. 2. Der Menschlichste von uns allen

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Was der Mensch? Am Charakter des Androiden Data, der danach strebt, menschlich zu werden, können wir lernen, was es bedeutet ein Herz und Emotionen zu haben. In Star Trek: The Next Generation begegnen wir dem vielleicht freundlichsten und sympathischsten Androiden namens Data. Er strebt danach menschlich zu werden. An seinem Beispiel werden wir herausgefordert uns über unser eigenes Mensch sein auseinander zu setzen, was wir sind und wer wir sein wollen.

Trotz dieser tiefgründigen Fragen bleibt Datas Rolle als Maschine in der Serie eher geringfügig; gelegentlich sind seine elektronischen Komponenten sichtbar. Als eine Maschine kann er abgeschaltet werden.

In der Episode  Datalore (TNG I, Ep. 12) hören wir davon das erste Mal davon, als Data in der Folge Dr Crusher sein Geheimnis anvertraut. Es ist das erste Mal, dass wir davon erfahren. Commander Riker wird ihn The Measure of the Man (TNG II,35) ebenfalls abschalten.


"We must nor forget, that were merely a different variety of a machine,

in our case electro-chemical in nature". Caption Picard


Die Enterprise ist auf dem Weg zu Datas Heimatplaneten. Data möchte mehr über seine Herkunft wissen. Im Labor von Dr. Noonien Soong trifft das Away-Team unter Commander Riker auf einen zweiten Androiden, der sich Lore nennt. Er sei nach Data erschaffen worden.

In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall. Lore ist Datas Gegenspieler, sein Alter-Ego. Er verfügt über Eigenschaften die Data fehlen, Emotionen. Am Ende gelingt ihm Lore mit Wesley Crushers Hilfe Lore von Bord zu beamen. In den Folgen Descent Part 1 (TNG VI, Ep 1 & Descent Part II (TNG VII, Ep 1)treffen beide erneut aufeinander.

"I wish we were all balanced" .


Zum ersten Mal begegen wir Data Pilotfolge von Star Trek: The Next Generation Encounter at Fairpoint (TNG I, Ep. 1). Commander Riker und Data begegnen sich auf dem Holodeck. Zwischen beiden kommt es zum folgendes Dialog.  

Riker: "The File says.....

Data: "A machine, yes. Does that bother you"?'

Riker: "A little".

Data: I am superior in many ways. I'd rather give it up be human." 




I want to live, however briefly, knowing that my life is finite.

Mortality gives meaning to human life. Peace, love, friendship.

(Commander Data, in Star Trek Picard)


Data lernt durch Beobachtung seiner Umgebung, was es bedeutet, wie Menschen sich verhalten. Oft hat er jedoch Schwierigkeiten, in bestimmten Situationen richtig zu reagieren. Sein manchmal seltsames Verhalten bringt seine Crewmitglieder oft zum Lachen. Manchmal geht seine Detailverliebtheit seinen Crewmitglieder auf die Nerven. Dennoch verhält sich Data Ironischerweise oft sehr menschlich, ohne es selbst zu bemerken. Hängt unsere Menschlichkeit weniger von unserer Biologie ab, als vielmehr von unserem Handeln? Menschen können sehr unmenschlich sein.

Data nimmt alles wörtlich und versteht selten den tieferen Sinn von Aussagen. Metaphern und doppeldeutige Bemerkungen sind für ihn schwer verständlich.Ironie und Humor sind für ihn sehr

schwierig Oft versteht er nicht, warum Menschen so handeln. Wenn Guinan sagt: 'Schau nicht mich an', dreht er sich einfach um. Sein Verhalten ist wie das eines Kindes. Data ist intelligent und denkt über sein Handeln nach, aber ihm fehlen Emotionen; er kann Gefühle nur in technisch-instrumentellen Kategorien" ausdrücken. Data befindet sich (noch?) im Zustand der Unschuld. In ihrer Abschiedsrede nach ihre Tod bezeichnet Tasha Yar - sie starb in der Episode The Skin of Evil (TNG I, Ep.23) bezeichent sie Data als ihren Freund. Er sei für sie der menschlichste von uns allen.


If a human being is not simply a matter of being born of flesh and blood, if it is instead a way of thinking, acting....and feeling, then I am hopeful that one day I will discover my own humanity". (Commander Data)

Davon handelt die Episode The Measure of a Man (TNG I, Ep.35). Ist Data eine Maschine oder eine Person, ausgestattet mit bestimmten Rechten, ist ein Roboter in menschlicher Gestalt und einzigartig im Universum.

3. Data: Mensch oder Maschine?


Der Wissenschaftler Bruce Maddox beabsichtigt, Data einer Zerlegung und eingehenden Untersuchung zu unterziehen mit dem Ziel, eine Replikation seiner Person zu ermöglichen. Im Verlauf des Verfahrens wird deutlich, dass er plant, eine Armee von Datas zu konstruieren.

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Data verweigert jedoch seine Teilnahme, da Maddox seine Unversehrtheit nicht gewährleisten könne. In Anbetracht seines Rechts auf Selbstbestimmung zieht er es vor, die Sternenflotte zu verlassen. Maddox bestreitet diese Auffassung und argumentiert stattdessen damit, dass Data als Eigentum der Sternenflotte betrachtet werden müsse und kein Recht habe eigene Entscheidungen zu treffen. Er beantragt daher beim Gericht eine Klärung bezüglich der rechtlichen Situation Datas. (Vgl. Real Lawyer to Star Trek TNG Measure of a Man).







Kann man Data als Person betrachten? Die Kriterien hierfür sind Intelligenz, Selbstbewusstsein und Bewusstsein. Data wird als eine neuartige Lebensform anerkannt, die im gesamten Universum einmalig ist; sein Bruder Lore stellt ein gescheitertes Vorgängermodell dar. (vgl. Hippel, 78) Keinem

Wissenschaftler war es möglich Data zu kopieren. Er kennt sogar seinen Namen und besteht darauf, dass er auch richtig ausgesprochen wird. Die Argumentation stützt sich auf die Überlegungen von John Locke (vgl. Fritsch, Lindwedel, Schärtl, 81f). Aufgrund der geringen Unterschiede zwischen Datas Verhalten und dem eines Menschen wird ihm seitens der Crew ein Bewusstsein zugeschrieben (vgl. Fritsch, Lindwedel, Schärtl 83). Ein Merkmal dafür ist, dass er seinen Namen kennt. (Literatur: Maike Damm, Namen verraten den Charakter; Vornamen, Namen und deren Bedeutung für die Einschätzung von Intelligenz, Persönlichkeit und Bedeutung; Berit Uhlman, Wie der Name unser Schicksal prägt.)

Lehrt uns die Episode The Measure of a Man den Respekt vor künstlichem Leben? Wie beabsichtigen wir zukünftig mit Robotern, Androiden und Cyborgs zu interagieren? Werden diese als unsere Sklaven fungieren oder umgekehrt? Die Versuchung Roboter als Sklaven zu behandeln sei groß, meint Rodney Brooks. Sollten Roboter einmal in der Lage sein, Gefühle zu entwickeln, ist es dann noch ethisch vertretbar sie als Sklaven zu halten? We should be careful just what we build, because we might end up liking them, and the we will be morally responsible for their well-being". (Brooks, 2003, 195). Doch die Angst ist groß, dass die KI uns einmal beherrschen wird, in Sciene-Fiction we auch in der Realität. Brauchen wir eine neue Ethik im Umgang mit KI? Möglicherweise gelingt es durch Anlehnung an Asimovs Robotergesetze unseren Robotern vergleichbare Rechte und Vorgaben zu verleihen. "Ultimately we may have worry about just what legal status certain robots will have in our Society".(Brooks, 157)


4. Data und die Emotionen

"There are still many emotions I do not fully understand - anger, hatred and revenge. But I am mystified by by the to be loved - or need of friendship. These are things I do undestand".

Ein weiteres typisches Merkmal des Menschen ist seine Fähigkeit zu fühlen. Gefühle wie

Hass, Liebe, Ekel, Angst und Aggression sind bedeutend für das Leben der Menschen und haben

sich während der Evolution entwickelt; sie prägen unsere Entscheidungen. Anders verhält es sich bei Data: Er hat keine emotionalen Fähigkeiten; dennoch kennt die Bedeutung von Freundschaft und Zuneigung. Georgie LaForge bezeichnet er als Freund. Sein Bruder Lore und Alter-Ego Lore ist ihm in dieser Hinsicht überlegen. In  Descent Part 1 (TNG VI, Ep 1.) wird Lore damit manipulieren. Zum ersten Mal erfährt eine emotionale Reaktion. Im Kampf gegen die Borg tötet er einen ihrer Soldaten mit seinen eigenen Händen. Die Emotionen, die er dabei empfindet – Wut, Aggession und Vergnügen – hinterlassen bei ihm ein starkes Unbehagen. Offensichtlich hat sein Ethikprogamm nicht funktioniert.

Mit Hilfe von Geordi und Counsellor Deanna Troy versucht er Erlebnis zu analysieren. Am Ende flieht Data mit dem gefangenen Borg-Individium. In Descent Part II trifft er auf seinen Bruder Lore, der ihn jedoch manipuliert und kontrolliert, indem er sen Ethikprogram deaktiviert und ihm weitere Emitionen verspricht. Am Ende gelingt Dr. Crusher Datas Ethikprogramm wieder reaktiviert. Dadurch kann sich Data der Kontrolle Lores entziehen. Am Ende möchte Data seinen Emotionschip zerstören, was Geordie La Forge verhindert. Er bewahrt ihn für Data auf.





5. Haben Androiden Sex?


Zwei wichtige Errungenschaften sind verantwortlich für die Evolution des Menschen. Zum einen ist der Aggressionstrieb (lat. aggredere = auf etwas zugehen, etwas anpacken). In der ersten Szene The Dawn of Man in Stanley Kubrik Verfilmung des Romans von Arthur C. Clarks Oddysse 2001

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entdeckt einer der Primaten die Macht eine Gegenstands als Waffe. Mit einem Knochen zertrümmert Tierknochen. Die Bildsprache deutet einerseits auf den Kampf um Nahrung mit den Tieren hin, macht aber auch deutlich, dass eine Waffe große Zerstörung bewirken kann. (Vgl. oben Datas Erfahrung der Aggressionin Descent Part 1 (TNG VI, Ep 1)

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Der zweite ist die Veränderung des Paarungsverhalten, bewirkt durch die Aufrichtung der Wirbelssäule. Damit veränderte auch die Sexualität unserer Vorfahren. Der Mensch wird zum Mensch durch erst durch seine Sexualität. Über deren Bedeutung für den Menschen sprechen die alten Mythen, etwa das Gilgamensch-Epos oder die Bibel - "...und sie wurden ein Fleisch". (Vgl. Drewermann, 104)


Können Roboter Sex haben? Ray Kurzweil prophezeite, dass ab Mitte  des 21. Jahrhunderts

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"das allumfassende, hochrealistische, visuell-auditiv-taktile Environment" perfekt sein wird. (Kurzweil 2016, 237)


Wie auch immer, im Prozess gesteht Data mit Tasha Yar intim gewesen. (The Naked Now (TNG I, Ep.2). Tasha, die sich zu Data hingezogen fühlt, möchte wissen, wie es seine Sexualität steht, worauf Data antwortert, er sei "fully functional and [..] programmed in many techniques," a wide variety of pleasuring". Wenn die Machinen sozialer werden, z.B. in Betreuung und Pflege, geht das nicht ohne ein geschlechtliche Identität. Offensichtlich vertrauen Menschen weibliche Roboter eher. (Vgl. Seeßlen II, 2011, 195). Interessant is, dass Data seinem Geschöpf die Wahl lässt sich das Geschlecht selbst auszusuchen.


"She is my Daughter!"


Zur Sexualität des Menschen gehört auch der Wunsch sich fortzupflanzen und Nachkommen zu zeugen. "I have observed that in most species, there is a primal instinct to perpetuate themselves." (Data)

Das Zitat „She is my daughter“ stammt aus der Star Trek: The Next Generation-Episode The Offspring. Data gelingt es einen Androiden - im ähnlich - zu erschaffen. Er nennt das Geschöpf Lal. (Zur Erinnerung: Viktor Frankenstein gibt seinem Geschöpf keinen Namen. Sie erkennt in ihm ihren "Vater".

Diese Episode behandelt nicht nur die Frage der Fortpflanzung, sondern auch das Thema, was es bedeutet, ein „Vater“ zu sein, selbst wenn Data, ein Android, keine biologische Fortpflanzung durchlaufen kann. Lal ist ein künstlich erschaffenes Wesen. Mit Datas Erziehung und Bildung durch Upates aus seiner Programmierung begreift Lal ihre soziale Umwelt immer besser kennen und lernt sich in sozialen Situation angemessen zu vehalten.

Die Beziehung zwischen Vater und Tochter fürsorglich und beschützt.

Es kommt zum Konflikt mit Star Fleet Command: Admiral Halter ordnet an, dass Lal an Science Academy verlegt werden soll, wo sie besser betreut werden könne, was sowohl Data als auch Lal ablehnen. Als Admiral Hafte Lal darüber informiert, dass sie von ihrem Vater getrennt werden soll,

bekommt sie eine Angstattacke, wie sie Deanna mitteilt. Es lässt sich nur vermuten, dass Halferts Befehl Tatsache von Data getrennt zu werden ursächlich für das Trauma ist, und letzllich zum Serverabsturz ihres positronischen Gehirn führte. Ihr letzte Worte sind "Father, I love you, for both of us".



Data vs Star Fleet


Educating Lal Teil 1


Educating Lal


Educating Lal - Teil 3

Diese Episode thematisiert daher auf emotionale und philosophische Weise Fragen zu Familie, Identität und Verantwortung in einem technischen und künstlichen Kontext.

6. Träume - Botschaften aus dem Unbewussten Sigmund Freund bezeichnete die dritte Kränkung des Menschen die Tatsache, dass der Mensch nicht Herr in seinen eigenen Haus sei. Für das psychische Befinden ist an Bord der Enterprise Deanna Troy zuständig. "Dreams are the royal road to the knowledge of the mind " (Counseler Troy)


In Phantasms (TNG VII, Ep. 6 ) hat Data Alpträume. Er sucht Hilfe bei Deanna und Sigmund Freud auf dem Holodeck. Er findet heraus, dass seine Träume ihn darauf hinweisen, dass Enterprise bedroht wird. Dadurch gelingt es ihm die Enterprise vor der Zerstörung bewahren.


"Sometimes a cake is just a cake" (Counseler Troy)


7. Sterblichkeit: Data und der Tod


Ein Wesensmerkmal des Menschen, dass er sterblich ist. Der Tod gibt dem Leben Sinn. Wenn der Mensch vom Tier unterscheidet, dann daran, dass er sich selbst reflektieren kann. Machinen leben ewig. Data: "Was ist der Tod?" (TNG). Captain Picard: "Data, bin ich tot". (PIC)


“Mortality Gives Meaning To human Life, Captain.” (PIC I, Ep. 10)2”






"I want to live, however briefly, knowing that my life is finite. Mortality gives meaning to human life. Peace, love, friendship. These are precious because we know they cannot endure. A butterfly that lives forever is really not a butterfly at all".


Doch der Mensch möchte ewig Leben. Schon jetzt verspricht der Longivity-Trend die Möglichkeit seine Leben um Jahre zu verlängern. Die Ideologie der Transhumanismus verfolgt das Ziel Bewusstseinsinhalte komplexe Computersysteme hochzuladen. Im Cyberspace werden wir unsterblich sein. (Vgl. Rosner, 2017; Die vielleicht gefährlichste Idee der Welt, in: SZ v. 08.06.2013; Transhumanismus. Das nächste Ende der Menschheit, tagesschau v. 24.11.2024.) Welche Art von Körper sein wird, werde der KI überlassen (Vgl. Kurzweil, Körper des 21. Jahrhunderts, 219-252). Diese Zukunftsvision, dass es einmal möglich sein wird, Mensch und Maschine zu verschmelzen, wird das Bild vom Menschen nachhaltig verändern, mit ungewissen Ausgang.


6. Können Machine sterben? Data und der Tod


In seiner Kurzgeschichte The Bicentennial Man (1976), verfilmt mit Robin Williams), bearbeite Isaac Asimov dieses Thema. Sein Protagonist Andrew besitzt alle menschliche Eigenschaften, außer, dass er unsterblich ist. Aus diesem Grund wird ihm Annerkennung als Person verweigert. Als er sich entschließt zu altern, wird ihm das Personsein zugestanden.


Picard zu Shinzon"It is the struggle itself that is most important. We must strive to be more than we are. It does not matter that we will never reach our ultimate goal. The effort yields its own rewards". (Picard in Nemesis X). Picard: "Wie wahr. Sie waren vermutlich niemals mehr Data als bei dieser Situation".

Data:"Offenbar beendete ich meine Existenzin der Hoffnung, Ihre verlängern zu können […] Ich glaube nicht, dass ich anders hätte handeln können. (Data in: PIC I, Ep.10)

"I want to live, however briefly, knowing that my life is finite. Mortality gives meaning to human life. Peace, love, friendship. These are precious because we know they cannot endure. A butterfly that lives forever is really not a butterfly at all".

Im Gegensatz zum Tier ist der Mensch in der Lage sich selbst zu reflektieren. Data möchte wissen, was der Tod sei. Die beiden Gespräche darüber zwischen Picard und Data zeigen das deutlich.




Die größte menschliche Eigenschaft liegt in der Fähigkeit sich selbst zu transzendieren hin zu einem Du, indem er sein Leben für ihn opfert.

 “The Needs of the Many Outweigh the Needs of the Few” (Spock)

"The needs of the One outweight the needs of many" (Captain Kirk

Im letzten Film der Star Trek Movies X: Nemesis rettet Data Captain Picard das Leben, indem er ihnzurück auf die Enterprise beamt. Anschließend zerstört er Shinzons Raumschiff und opfert sich opfert freiwillig für Captain Picard. In dieser menschlichen Handlung Data wird Datas Menschlichkeit sichbar.


7. Kreative Maschinen


Kriterien Neugier Selbstwahrnehmung und Kreativität Was den Menschen auszeichnet ist seine Kreativität, z.B. im Bereich der Literatur, der Kunst oder der Musik. Data spielt Geige, ist Künstler, der Bilder malt und auf dem Holodeck auf der Bühne steht. Macht ihn das menschlich?

Heute kann KI Gemälde schaffen, Musikstücke komponieren, Texte schreiben, Fotos kreieren und bearbeiten. Das folgende Gedicht stammt von Ray Kurzweil Cybernetic Poet. (Kurzweil, 2016, 263)

Träum jetzt und sing schaff Mythen,

forme Edelsteine aus dem fallenden Schnee (Kurzweil, 2016, 263)


Vor ein paar Tage habe ich versucht von ChatGPT nach ein paar Vorgaben Gedichte zu verfassen.

Die Mission ruft weit,

Träume fliegen durch das All,

Hoffnung trägt uns fort. (Haiku zu Star Trek, Jan 2024)


Eine ausführlichere Besprechung an dieser Stelle würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.(Vgl. Daniel Worm , 2023, Künstliche Intelligenz in der Kunst; vgl. Kurzweil 2016, Kap. 8, Die kreative Maschine, in: ebd. 255-269).

8. Zusammenfassung


Was mich an Star Trek begeistert ist die Fülle an wichtigen und aktuellen Themen. Die Filme sind nicht nur spannend, sondern behandeln zentralen Fragen nach dem Sinn des Lebens - wer bin ich, warum bin ich und wozu ? Es ist insbesondere Data, der uns anregt sich Gedanken zu machen über philosophische Themen, über uns und unsere Umwelt. Darin besteht das Wesen und die Ethik von Star Trek. Data ist quasi Kompass für ethisches und moralische Verhalten, bis zur Selbstaufopferung in Star Trek X: Nemesis. "Er ist der Archetpyus schlechthin". (Vgl. Hansemann, 2013, 101-104)

Man könnte Star Trek insgesamt - siehe II.2.2., 3 u. 4) auch als fiktionales Handbuch für umfassende Einblicke in die Mythologie, Philosophie, Ethik, der Gesellschafts-, Kultu-r und Politikwissenschaften. Als ehemaliger Lehrer lieferte mir Star Trek unzählige Vorlagen über Lehrplanthemen im Fach Religion und Ethik. Star Trek ist ein Medium für Bildung.

Ein Thema wurde bisher noch nicht berücksichtigt - Die Physik von Star Trek. Folgt demnächst in Sci-fi meets Science II.2.6. __________________________________ Bibliographie

Brooks, R., 2002, Flesh and Machine, How Robots will change us, New York. Dipold M., Star Trek - alles, was sich bewegt. Angriff der Borg, Descent Teil I, VI, Ep. 26; ders.:  Star Trek - alles, was sich bewegt. Angriff der Borg, Descent Teil II, VII, Ep. 1

Hulshutt,R., 2024 10, Times Star Trek: TNG Was Funny Because Of Data, Hansemann, H., 2013, Die Philosophie bei Star Strek, Mit Kirk, Spock und Picard auf der Reise durch unendliche Weiten, Weinheim

Hippel, k., 1999, Der rmenschlichste von uns allen. Die Figur, des Andoiden Data, in: STAR TREK, media/rap/. Hulshutt,R., 2024 10, Times Star Trek: TNG Was Funny Because Of Data.

Klein, M., 2016. Was macht den Menschen zur Person?, auf SciFi, abgerufen am 12.12.2024 um 12:20 Uhr.

Kurzweil, R, 2016 (1999, Die Intelligenz der Evolution, Wenn Mensch und Computer verschmelzen, Köln.

Ramge,Th., 2022, Mensch und Maschine. Wie künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern, Stuttgart

Rogotzki, N., Richter, Th. Brandt et al.(Hrsg.), Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften Band I, Westring

Rogotzki, N., Richter, Th. Brandt et al.(Hrsg.), Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften Band II, Westring

Seeßlen, G., 2011, Träumen Androiden von elektronischen Orgasmen. Sex-Fantasien in der High-Welt I, Berlin.

Seeßlen, G., 2011, Der Virtuelle Garten der Lüste.Sex-Fantasien in der High-Welt II, Berlin

Warkus, M., 2019, Was den Menschen zum Menschen macht, auf Spektrum.de, abgerufen am 12.12.2024 um 12:10 Uhr.

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Anhang zu verschiedenen Themen: Über den Personenbegriff:

Mit Person (lateinisch persona, gr. prosôpon = Maske, Rolle, Mensch) versteht man ein Wesen mit individueller Einheit und kontinuierlicher Identität des Bewußtseins.

Personen sind vernunftbegabte Wesen, gekennzeichnet durch Selbstbewußtsein und Selbstbestimmung. Eine Person ist Subjekt seiner Handlungen und zeichnet den Menschen, das zur Sittlichkeit fähig ist. (Vgl. mack, E., 2001, Ist der Mensch immer zugleich Person? Zur Sozialethischen Prämissen Christlicher Ethik.; Kirchner, F., Person, in: Wörterbuch philosophischer Grundbegriffe. Manche Ethiker, z.B. Peter Singer, unterscheiden dabei zwischen Mensch und menschlichem Leben. Zum Mensch als Individum gerhören u.a. Empfindungsfähigkeit, Schmerzen Gefühle. Personales Leben bedeutet ein Bewusstsein zu haben gegenüber Vergangenheit und Zukunft. Dementsprechend ist in der Abtreibungsdebatte ein Embryo keine Person, sondern nur menschliches Leben: Deshalb sei die Tötung moralisch unbedenklich. (Mehr dazu auf studocu, Peter Singer- Interessensutilitarismus. Die Verhandlung gegen Data in The Measure of a Man bezieht sich teilweise auf der Personenbegriff von John Locke. Eine Person sei "a thinking intelligent Being, that has reason and reflection, and can consider it self as it self, the same thinking thing in different times and places; which it does only by that consciousness, which is inseparable from thinking, and as it seems to me essential to it: It being impossible for any one to perceive, without perceiving, that he does perceive". (Rager, A., Der Personenbegriff bei John Locke, 1996/97; Vgl. Quante, M, 2010, Die Bedeutung des Personenbegriffs für den moralischen Status der Person; Standford Encyclopedia of Philosophi, Locke on Personal Identity, 2019) Thema Sexualität. Die Mythen berichten, dass der Mensch durh die Sexualtität erst zjm Menschen geworden. "Zu Menschen scheinen wir geworden zu sein, indem eine wachsende Sexualität die Geschlechter enger miteinander verband und indem eine wachsende Aggressivität die Gruppen arbeitsteilig enger zusammenhielt: Jagdaktivität der Männer und Kopulation der Frauen mit den besten Versorgern. Ständige Paarungsbereitschaft und räuberisches Verhalten auf hohem sozialem Niveau [...] hat uns als «Menschen» die «Seele» eingehaucht." (Drewermann, 104f).

(Weitere Informationen:  lila, 2025 bevorzugen Frauen Sex mit Robotern. Laut dem Zukunftsforscher Ian Pearson

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werder Machinen den Männern den Platz im Bett streitig machen. Alexa, ich liebe dich: Sex mit Maschinen ist vielleicht schöner als alles andere – vor allem wenn die Maschinen nicht zu menschenähnlich sind ; Sophie Unger, KI-Prognose: Wir werden fast nur noch Sex mit Robotern haben. Literarische Beispiele für Sex mit Robotern:  Machines Like Me (2019) von Ian McEwan oder Ich bin dein Mensch von Maria Schrader. (Dazu Vgl. Seeßlen, Das Geschlecht der Maschinen,in Georg Seeßlen,in Träumen Androiden von elektronischen Orgasmen, 56--56, Die wundervoll, seltsame Welt der Sexmaschinen, 65-97) Viele Science-Fiction behandeln das Thema. (Vgl. eXistenz 1999), Robocop, Machine -They Rise. We Fall (2013, Ex Machina (2014), Transcendence (2014), Humans (2015).










Zum Thema Tod und (Un-)Sterblichkeit

Wollen wir unsterblich werden? Neuester Trend ist die Longivity-Bewegung. Vgl. DocCheck. Weitere Info unter:  Longevity: Welche Faktoren sind wichtig für ein langes Leben?, ndr v. 04.11.2024; Altern ist verantwortlich für rund zwei Drittel aller Todesfälle weltweit, nzz,v. 02.03,2024; Können Menschen unsterblich werden?, in: Stern v. 02.04.2019. Dazu gehört ebenso der Wunsch sich bei Krankheit einfrieren lassen. Weitere Informationen zur Kryokonik, Tiefgekühlt in die Zukunft, ntv v. 17.12.2017); Wie Kryoniker den Tod austricksen wollen, auf . Welt v. 16.04.2014) Sterblichkeit von Androiden


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